User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Mögliche Alternativen...
Zu Hause sitzen, einen Kreislauf aus Bewerbungen schreiben...
hocknstad - 2015/06/20 22:02
Vorläufig keine neuen...
Da ich schon längere Zeit einigermaßen meine "Wunsch-Arbeit"...
hocknstad - 2013/08/05 20:22
Kaffeefahrten - Sie haben...
Falls wahr wäre, was mir hier per Brief bis zu einige...
hocknstad - 2013/04/18 09:09
Neues aus dem "Schulungs-Sumpf"
Betrugsverdacht bei AMS-Förderungen Beim Wiener Arbeitsmarktservice...
hocknstad - 2011/05/09 10:53
Bewerbungsunterlagen
Allgemein Die Richtlinien wie eine Bewerbung aussehen...
hocknstad - 2011/03/02 09:37
Mindestsicherung ab 1....
Einige Daten laut Medienberichten: - Es ist einerseits...
hocknstad - 2010/08/25 13:47

Suche

 

Status

Online seit 6104 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2015/06/20 22:02

Credits

Archiv

August 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
12
13
14
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 

Samstag, 11. August 2007

Zwangs-Kurse, AMS-Schulungen

Allgemein

Wer vom AMS eine Leistung bezieht, wird früher oder später mit der Zuweisung zu einem Kurs konfrontiert werden. Es soll angeblich eine Richtlinie geben, wonach etwa jedes halbe Jahr, nach manchen Berichten teilweise sogar alle 3 Monate und nach meinen Erfahrungen etwa 1-3 Mal pro Jahr ein allgemeiner "arbeitsmarktpolitischer" Kurs vorgesehen ist, häufig auch "Maßnahme" genannt.

Grundsätzlich erst einmal freundlich, ruhig und kooperativ bleiben. Oft sind dies allgemeine "Bewerbungskurse", teilweise kommen in diesen aber auch diverse grundlegende Fachinhalte vor (häufig etwa Deutsch als Fremdsprache oder einfache Computer-Kenntnisse). Die Kurse selbst sind zumindest manchmal nur "halb so schlimm", man trifft auch nette Leute und erfährt mitunter sogar das eine oder andere Wissenswerte. Die Trainerinnen oder auch Trainer (die Geschlechterverteilung dürfte heute eher ausgewogen sein) sind meist selbstständig auf Honorarbasis tätig und größtenteils recht freundlich bzw. erträglich, manche aber auch zumindest zeitweise etwas schwierig.

Prinzipiell sind diese Kurse aber großteils eher sinnlos bzw. eine politisch motivierte Zwangsmaßnahme - wer einen Kurs besucht, gilt nicht als arbeitslos. Oft ist es auch einfach nur ein "Zeit absitzen", bzw. soll man sich mittels Zeitungen und Computer dort einen Job suchen. Vorkenntnisse werden bei der Zuweisung üblicherweise nicht oder nur wenig berücksichtigt - Medienberichte wie "Englischkurs für Manager" gab es in letzter Zeit doch einige. Eine seitens des AMS geäußerte Begründung für diese Kurse ist auch "einfach in Ruhe beziehen gibt es bei uns nicht", ob die Kurse auch tatsächlich den beabsichtigen Zweck erfüllen, scheint nebensächlich zu sein.

Die Grundaussage eines solchen Kurses kann auch sein dass alles nebensächlich ist, Hauptsache man hat so schnell wie möglich wieder irgendeinen Job, auch wenn dieser noch so unattraktiv ist. Dies wird manchmal sogar offen zugegeben (Quelle: http://www.soned.at/70853b4cafa70cba0c362dfafbc94b3e.html). Wirkliche "Gehirnwäsche" ist es aber nicht unbedingt, auch wenn es Berichte von anderen in dieser Art gibt.

Üblich sind auch "Gruppenspiele" bzw. in einer Gruppe zu erledigende "Arbeitsaufgaben", beispielsweise die Lösung von Rätselaufgaben wie "Wem gehört der Fisch?" oder Berichten zu Folge ein gewisses "Flugzeug-Spiel". Es gehört schon ein bisschen Gefühl dazu das zu sagen, was die Leute hören wollen. Ich hielt es für die beste Lösung, so wenig wie möglich zu sagen wenn man nicht gefragt wird und schon gar nicht "dagegen zu reden", es sein denn es ist eine wirklich höflich gesagte und konstruktive Wortmeldung. Unaufgefordertes Mitschreiben auf Zettel, die dann sowieso oft wenig später im Altpapier landen, kann auch einen guten Eindruck machen.

Wer hingegen freiwillig in einen bestimmten Kurs gehen möchte, sollte sich dafür gute Argumente überlegen, da diese oft nicht so leicht vergeben werden. Wer einen Kursbesuch verweigert, gilt als arbeitsunwillig (was eine Bezugssperre von mindestens 6 Wochen zur Folge hat), außerdem gilt jeder Tag des Kurses als Kontrolltermin, dessen Versäumen auch eine Leistungseinstellung nach sich ziehen kann.

Ein Fernbleiben vom Kurs ohne Konsequenzen ist üblicherweise nur mit einer Zeitbestätigung (bei Arzt- oder Behörden-Besuchen) oder einer Krankmeldung möglich, auch sollte dies möglichst rechtzeitig vorher persönlich oder telefonisch angekündigt werden. Eine Zeitbestätigung bei Vorstellungsgesprächen wird meist als kontraproduktiv angesehen, hier muss man vorher aber rechtzeitig bekannt geben, zu welcher Firma man geht. Sofern dies am Anfang nicht gesagt wird, vorher im Kurs fragen, wie dies gehandhabt wird.

Prinzipiell gibt es bei Zuweisung zu einem Kurs 3 Möglichkeiten - entweder hingehen, krank oder aus einem anderen wichtigen Grund verhindert sein, oder sich vom AMS abmelden (was einem natürlich jederzeit freisteht, wie dann die finanzielle Lage aussieht, ist eine andere Sache). Bei Verweigerung eines Kurses, oder wenn jemand kommentarlos gar nicht erst hingeht, ist eine Bezugssperre für mindestens 6 Wochen vorgesehen. Daher wäre es in diesem Fall eher sinnvoller, sich kurz vor Beginn des Kurses selbst abzumelden - siehe auch "Abmeldung vom AMS".

Achtung, es gibt auch Kurse, die rechtlich als Arbeitsverhältnis geführt werden (siehe zum Beispiel "Trendwerk") - aus diesen kann ein Ausstieg dann eventuell schwieriger sein.


Bekannte Kursformen

Der Umfang der Kurse kann recht unterschiedlich sein, meist dauern sie insgesamt einige Wochen, in einigen Fällen aber auch einige Monate. Von einem halben Tag pro Woche bis zu täglich außer Samstag, Sonntag und Feiertag ist alles möglich. Mir sind folgende Kursformen bekannt:

* Bewerbungsbüro (ca. 4 Wochen, etwa 4 Stunden an 2 Tagen pro Woche) - dies ist eine "kleine" Version des Resourcenpools

* Resourcenpool (8 oder eventuell 12 Wochen, Mo-Fr vor- und nachmittag, Fr vormittag) - Es geht darum, eine möglichst große Anzahl von "Blindbewerbungen" zu versenden. Gibt es soweit ich gehört habe nicht mehr.

* Jobcoaching (5 Wochen, in den ersten beiden nur je ein "Einzelgespräch" von ca. einer halben Stunde, anschließend an 4 Tagen pro Woche jeweils vor- und nachmittag abwechselnd ca. 4 Stunden. Kann auch am Freitag nachmittag stattfinden)

* ??? - (Einige Wochen, 1 Tag pro Woche ca. 4 Stunden)

* Arcade (je nach festgelegten Kursmodulen zu Beginn 3-27 Wochen) - enthält auch "Qualifizierungen" wie "Deutsch als Fremdsprache", "Grundqualifizierung für Lagerarbeiter", "Gastgewerbe" oder "EDV-Grundkenntnisse"

* Qualifizierung und Vermittlung (13 Wochen, Mo-Fr vor- und nachmittag, Fr vormittag) - Ähnlich wie "Arcade", der Schwerpunkt liegt ebenfalls eher bei Fachinhalten. Es werden jedoch grundsätzlich alle ohne Rücksicht auf Vorkenntnisse in eines der Kursmodule gesteckt.

* Jobexpress (6 Wochen, Mo und Di sowie Do und Fr jeweils 4 Stunden am Vormittag) - Bewerbungstraining und Gruppenspiele

* Sozialökonomische Betriebe (SÖBs) - dies ist eine besondere Form eines Kurses, die gern bei Langzeit-Arbeitslosen angewandt wird und direkt das möglichst rasche Hineindrängen in irgendeinen Job zum Ziel hat, oder eine Art "Beschäftigungstherapie". Ist rechtlich oftmals ein Arbeitsverhältnis, zum Teil werden aber auch durchaus sinnvolle Tätigkeiten angeboten - aber mit den üblichen Folgen bei Verweigerung.

* Job Suche Intensiv mit EDV - Das "Übliche", "Einzel-Coaching", "Bewerbungstraining" und ein Kurs über MS-Office-Programme.

* PRISMA*V - Klingt nach verschärftem Programm (siehe http://www.best.at/gefoerderte-personalentwicklung/prismav/33.htm), auf das ich dann auch schon verzichtet habe.

* Generell kann davon ausgegangen werden, dass zumindest alle paar Jahre neue Kursformen unter jeweils neuem Namen "erfunden" werden.

* Angeblich ist das Minimum heute 5 Wochen (nach einem anderen Bericht 6 Wochen) mit 5 Stunden täglich (üblicherweise Mo-Fr wenn Werktag), und das Maximum 12 Wochen (also ca. 3 Monate) ganztags. Ich kenne aber auch einen Erfahrungsbericht von Ende 2008 aus der "berüchtigten" Maßnahme Phönix, wo es jetzt eher locker zugehen soll, und nur einmal pro Woche ein kurzes "Gruppentreffen" vorgesehen ist, dazwischen kann es aber Anrufe zwecks Stellenangeboten und (trotzdem angenehmen) "begleiteten" Vorstellungsgesprächen geben.

(Quelle: http://www.soned.at/8ba07d09af5f501b97ce3fbc31f26dd0.html und ein Freund)


Institute, die solche Kure im Auftrag des AMS durchführen (das AMS selbst hat sie soweit ich weiß auch schon abgehalten, ist aber eher selten), sind etwa

* bfi (das "rote" Gegenstück zum "schwarzen" Wifi) - www.bfi.at
* ibis acam - www.ibisacam.at
* Die Berater - www.dieberater.com
* Best - www.best.at
* Gesellschaft für Aus- und Weiterbildung (bekannt für das Projekt "Phönix") - www.ges-aw.at

auf deren Websites oder auch bei einer Suche auf der AMS-Seite finden sich zum Teil auch nähere Informationen.

"Venetia" führte auch lange Zeit Schulungen durch, geriet jedoch 2007 in finanzielle Schwierigkeiten, 2009 wurde schließlich die Verwicklung in einen Skandal bekannt (siehe http://derstandard.at/?url=/?id=1233309306855%26sap=2%26_pid=11918301)

Krankmeldung

Bei einer Krankmeldung ist für die ersten drei Tage eine ärztliche Bestätigung nötig, diese wird in der Arztpraxis ausgestellt. Bei längerem Krankenstand ist eine Bestätigung der Gebietskrankenkasse des jeweiligen Bundeslandes nötig. In Wien hat diese in jedem Bezirk eine Zweigstelle. Eine Krankmeldung ist besonders dann sinnvoll, wenn man etwa durch Kurse gerade eine Verpflichtung hat oder sich eine Krankheit als schwerwiegend und länger dauernd erweist.

Die Einführung der e-Card, die auch Arbeitslose erhalten, ist seit Ende 2005 in ganz Österreich abgeschlossen. Krankenscheine gibt es grundsätzlich nicht mehr, wohl aber noch "Überweisungsscheine", die dann etwa bei einem praktischen Arzt und nicht vom AMS ausgestellt werden. Arztbesuche oder ambulante Krankenhausaufenthalte (Untersuchungen und Behandlungen ohne Übernachtung im Krankenhaus) sind nicht meldepflichtig.

Zumutbarkeit

Erhält man vom AMS ein verbindliches Stellenangebot und bekommt von der betreffenden Firma eine Zusage, so gibt es bestimmte Zumutbarkeitskriterien. Wer eine als zumutbar geltende Arbeit ablehnt, muss mit einer Einstellung der Bezüge für die Dauer von 6 Wochen, im Wiederholungsfall innerhalb eines Jahres von 8 Wochen rechnen.

Eine tägliche Anreisezeit von einer Stunde in eine Richtung bzw. insgesamt mit Rückreise zwei gilt laut Gesetz als zumutbar, unter bestimmten eher schwammig formulierten Bedindungen allerdings mitunter auch mehr.

So könnte es mitunter passieren, dass wer etwa in Wien wohnt, zum Beispiel eine Stelle in Wiener Neustadt annehmen muss, die um 6 Uhr beginnt und deutlich schlechter als die letzte entlohnt wird. In der Praxis sollen solche extremen Fälle durchaus gelegentlich vorkommen, wobei das insbesonders bei deutlich über einer Stunde Fahrzeit oder eventuell auch hohen Fahrtkosten hart an der Grenze wäre. Für Vorstellungsgespräche gibt es dann unter gewissen Voraussetzungen angeblich auch einen Fahrtkostenersatz vom AMS.

Als unzumutbar gelten laut Arbeitslosenversicherungsgesetz auch Tätigkeiten, die die "Gesundheit und Sittlichkeit" gefährden - das ließe sich vielleicht bei einer angebotenen Tätigkeit in einem verrauchten Striptease-Lokal geltend machen. "Sittlichkeit" kann aber auch etwas ganz Anderes bedeuten, was natürlich Auslegungssache ist. Es sollte aber zumindest theoretisch möglich sein, eine Stelle in einem verrauchten Büro oder einer staubigen Werkstätte abzulehnen.

Nach der Bestimmung, dass eine Tätigkeit auch "den körperlichen Fähigkeiten angemessen" sein muss, könnte auch eine Tätigkeit mit starker körperlicher Belastung wie etwa Möbelträger abgelehnt werden.

Jedenfalls: Vor dem Ablehnen eines unpassenden Stellenangebotes erst einmal abwarten, ob auf eine Bewerbung hin überhaupt eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erfolgt. Es könnte ja auch entweder sofort oder danach eine Absage kommen. Bei längeren Anfahrtswegen müsste es für die Bewerbung auf Anfrage theoretisch auch einen Fahrtkostenersatz vom AMS für z.B. Bahnfahrkarten geben. Vorsicht, in den Bewerbungstext nicht unbedingt Dinge wie "eines vorweg, das Stellenangebot interessiert mich nicht wirklich, aber ich muss das schreiben" hineinschreiben, weil das eine Bezugssperre nach sich ziehen könnte, ebenso wenn jemand z.B. betrunken zu einem Vorstellungstermin erscheint.

Verbindliche Stellenangebote

Eine Rückmeldung über Stellenangebote, die einem bei Kontrollterminen mitgegeben oder zugeschickt werden, ist üblicherweise nur nötig, wenn das darauf ausdrücklich verlangt wird, etwa beim klassischen Stempel / "wird vorgemerkt" / "wird nicht eingestellt" ... - Formular.

Die Seite mit der Rückmeldung - wenn auf eine Bewerbung hin nur eine schriftliche Absage erfolgt ist, dann diese - sollte innerhalb von 10 Werktagen beim AMS einlangen (persönlich abgeben, auch in der Info-Zone möglich, oder per Post schicken, eventuell auch je nach Vereinbarung über eine Rückmeldung). Zum Teil wird aber später nicht danach gefragt, worauf man sich aber nicht verlassen sollte.

Bei Angeboten mit dem Vermerk "Bei Interesse bewerben Sie sich..." und ohne Rückmeldungs-Seite ist eine Rückmeldung prinzipiell nicht nötig, kann aber sicherheitshalber auch nicht schaden und zeigt von Eigeninitiative. Im Zweifelsfall lieber eine Rückmeldung einholen, wenn auf eine Bewerbung hin keine Antwort kommt.

Verbindliche Stellenangebote sind oft auch "Vorauswahlen", wo man dann erst einmal mit bestimmten Unterlagen zu einer Filiale des AMS muss und dann eventuell gleich zu einer Firma weitergeschickt wird - hier betätigt sich das AMS dann wie ein Personalberatungs-Unternehmen.

Grundsätzlich sind diese Stellenangebote solche, in denen bestimmte Stichwörter für einen zutreffend sind, auch wenn der Rest nicht unbedingt passt. In Einzelfällen kann man so durchaus auch bei unseriösen Firmen landen, wobei solche Angebote dann aber durchaus mit dem Hinweis auf die Zumutbarkeits-Kriterien abgelehnt werden können.

Wer auf eine verbindliche Bewerbung nach etwa 2 Wochen keine Antwort bekommt, sollte bei der betreffenden Firma (telefonisch) nachfragen ("Guten Tag, mein Name ist ..., ich habe mich bei Ihnen als ... beworben, haben Sie meine Bewerbung bekommen / sich da schon entschieden....?"), in hartnäckigen Fällen eventuell auch mit "Ich brauche für das AMS auf jeden Fall eine Rückmeldung". Das AMS hat es in diesem Fall dann auch gern, den Namen einer Ansprechperson zu erfahren.

Nebenbei geringfügig beschäftigt

Es ist möglich, als geringfügig Beschäftigte(r) zu arbeiten und dabei trotzdem noch im Arbeitslosengeld- bwz. Notstandshilfebezug zu stehen und somit auch voll krankenversichert zu sein. Die Geringfügigkeitsgrenze wird jedes Jahr etwas erhöht und beträgt im Jahr 2007 EUR 341,16 brutto im Monat (2006: EUR 333,16).

Achtung, diese Grenze gilt nicht allgemein für ein ganzes Monat, sondern es gibt auch eine pro Tag. Wer etwa an zwei Tagen jeweils 8 Stunden einen Aushilfsjob hat und auch nur diese zwei Tage angestellt ist, kann die Grenze auch schon überschreiten. Man sollte daher mit dem Dienstgeber abklären, ausreichend lange als Mitarbeiter(in) beschäftigt und auch tatsächlich als geringfügig beschäftigt und nicht "voll angestellt" geführt zu werden.

Auch geringfügige Dienstverhältnisse müssen dem AMS gemeldet und am besten gleich mit schriftlichen Unterlagen belegt werden. Wer das nicht tut muss damit rechnen, dass es das AMS früher oder später so oder so erfährt und Schwierigkeiten macht.

Urlaub, Auslands-Aufenthalt

Wird ein Auslandsaufenthalt gemeldet, so werden die Tage vom angegebenen Abreisetag bis zur korrekten Rückmeldung vom Arbeitslosengeld bzw. der Notstandshilfe abgezogen. Die Abmeldung ist auch über das Internet, telefonisch oder schriftlich möglich, die Rückmeldung nur persönlich. Achtung, bei längerer Abmeldung wird nach 6 Wochen (früher 3 Wochen) die Krankenversicherung eingestellt.

Wird dieser nicht gemeldet, so kann es eventuell (auch mit der Krankenversicherung) Probleme geben. Eine telefonische Meldung sollte zu den Bürozeiten aber prinzipiell immer möglich sein.

Es gibt auch Sonderregelungen für "Arbeitssuche im Ausland", für die aber sicher gute Argumente nötig sind. Theoretisch müssen auch Urlaube im Inland gemeldet werden, hier wird aber grundsätzlich nichts abgezogen.

Wer Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe will, muss jedenfalls grundsätzlich täglich erreichbar sein. Schlimmstenfalls könnte auch ein verbindliches Stellenangebot per Post kommen, dass dann eine Bezugssperre für 6 Wochen und länger zur Folge hat, wenn nicht darauf reagiert wird.

Die persönliche Rückmeldung ist auch im Eingangsbereich (Info-Zone) der AMS-Filialen möglich (mit SV-Nummer und ev. einem Ausweis), eine telefonische oder schriftliche Meldung wird üblicherweise nicht anerkannt. Bei einer verspäteten Rückmeldung wird für die Tage bis dahin keine Leistung ausgezahlt.

Umgang mit dem AMS, Verhalten bei Kontrollterminen

Kontrolltermine

Kontrollmeldungen können theoretisch einmal pro Woche vorgeschrieben werden, in Extremfällen sogar noch öfter - in der Praxis dürfte das eher selten sein.

Üblich sind Kontrolltermine alle 1-2 Monate oder noch seltener, wenn es nicht einen besonderen Grund gibt und wenn sich jemand "unauffällig" und kooperativ verhält.

Die Häufigkeit der Termine kann auch vom Stil der Beraterin bzw. des Beraters abhängen und zwischen Intervallen im Bereich von etwa 1-3 Monaten schwanken.

Bei den Kontrollterminen - es empfiehlt sich, bis zum Einsammeln der Meldekarte in der Nähe der richtigen Tür auf dem Gang zu stehen und dann in deren Nähe darauf zu warten, aufgerufen zu werden - am besten möglichst ruhig, freundlich und gelassen bleiben und nichts sagen, das man nicht gefragt wurde bzw. nur so viel wie nötig. Auch "dagegen reden" ("das möchte ich nicht" / "das geht leider nicht" ...) macht eher keinen guten Eindruck, außer natürlich, es wird einem etwas Unwahres vorgeworfen.

"Wie geht es Ihnen so?" - "In letzter Zeit nicht so schlecht, aber ich habe nichts in Aussicht..." Auch die Angestellten des AMS sind nur Menschen, manche eben etwas freundlicher und manche etwas schwierig, wenn man das Falsche (oder zu viel) sagt. Insbesonders in den ersten 3-6 Monaten sind die Chancen gut, dass die Atmosphäre eher gemütlich ist.


Anzahl der Bewerbungen, Eigeninitiative

Sollte die Frage nach der Anzahl der versendeten Bewerbungen kommen, so dürften 3 Bewerbungen pro Woche (das wurde mir auch einmal verbindlich vorgeschrieben und war auch andernorts zu lesen) als ausreichend angesehen werden. Eine mögliche Antwort wäre dann "xx Bewerbungen seit Anfang März" (bzw. wann immer der letzte Besuch war). Auch beim ersten AMS-Besuch kan es vorteilhaft sein, schon auf ein paar Bewerbungen während der Kündigungsfrist zu verweisen, falls danach gefragt wird.

Eine Spur mehr kann natürlich von Vorteil sein. Am besten immer eine Liste führen, die möglichst viele der folgenden Dinge enthalten sollte:

* Datum der Bewerbung, wenn nicht anders verlangt reicht prinzipiell auch das Monat
* Genaue Firmenbezeichnung (besser "XY Baustoffe Handels GmbH" als nur "XY") - ist aber nicht ganz so wichtig
* genaue Adresse mit Straße und Hausnummer
* Telefonnummer und/oder E-Mail-Adresse
* möglichst eine konkrete Ansprechperson, sonst "Personalabteilung", "Verkauf"... (wird oft verlangt)
* Angabe, als was man sich beworben hat (Berufs- bzw. Tätigkeitsbezeichnung) oder bei konkreten Stellenangeboten der Text des Inserats oder die wesentlichen Teile daraus
* Notizen über Absagen bzw. Vorstellungsgespräche ("negativ", "4.7. dort"...)

Die Angabe eines Firmennamens allein kann bei mündlichem Fragen eventuell genügen, wenn eine schriftliche Liste verlangt wird, dann ist dies aber üblicherweise zu wenig. Die Liste mit den Bewerbungen der letzten Wochen bis Monate auf jeden Fall zu Kontrollterminen beim AMS mitnehmen, jedoch nur auf Anfrage vorlegen.

Bei elektronischen Listen als Textdatei kann es nützlich sein, die letzten ca. 50 Datensätze auszudrucken oder sie auf ein Handy oder ähnliches Gerät zu übertragen. Wenn ausdrücklich eine Bewerbungsliste verlangt wird, dann aber üblicherweise auf Papier.

Eine besonders hohe Zahl von Bewerbungen macht mitunter auch einen negativen Eindruck, da der Eindruck von "Alibi-Bewerbungen" entstehen kann. Ein paar pro Woche, zu denen man gegebenenfalls auch eine gute Geschichte erzählen kann, dürften also ein guter Richtwert sein.

Hocknstad - Arbeitslos in Österreich - Relaunch 2007

Eine allgemeine Betrachtung

Arbeitslos zu sein (heute wird es ja oft "Arbeit suchend" genannt) ist ja eigentlich nicht so schlecht. Sofern man nicht gerade Kreditraten zurück zahlen muss, keine Kinder zu versorgen hat und keinen besonders kostspieligen Lebensstil führt, kann man in Österreich auch mit relativ wenig oder vorübergehend gar keinem Einkommen ganz gut leben. Nachdem das aber nicht auf alle zutrifft, suchen eben alle irgendeine bezahlte Arbeit.

Aber einmal ehrlich - wer will schon wirklich jeden Tag früh aufstehen, täglich 40 Minuten oder noch länger in irgendein Büro oder eine Werkstätte fahren, um dort irgendeine eigentlich uninteressante Arbeit zu machen und sich vom "netten Kollegen" immer wieder aufs Neue "zurechtweisen" zu lassen?

Vielleicht ist das eine sehr negative Betrachtung der Arbeitswelt unserer Industriegesellschaft, aber so ist es im Grunde. Selbst wer eine Arbeit hat, ist nach gängigen Umfragen oft damit unzufrieden und würde bei nächster Gelegenheit am liebsten alles hinschmeißen. Wer hat noch nie jemand "ich arbeite 13 Stunden am Tag" sagen gehört, während andere zu Hause sind und auch zumindest ein "Teilzeiteinkommen" bekommen? Warum werden Überstunden abgesehen von wirklichen Notfällen nicht einfach verboten und mehr Leute angestellt? Warum ist das Finden von bezahlter Arbeit, die wirklich interessant ist bzw. bei der man sich wirklich selbst verwirklichen kann, meist reines Glück? Warum ist es so schwierig und riskant, sich selbstständig zu machen?

Ist nicht auch schon z.B. die Versorgung von Kindern eine Arbeit, die eben nicht bezahlt wird? Schaut jemand bei Arbeit im eigenen Haushalt auf die Uhr, wie lange es dauert?

Auch wenn es sich finanziell ausgeht, werden früher oder später unangehme Fragen auftauchen, ob man denn schon etwas gefunden hat. Dazu kann auch Druck vom Arbeitsmarktservice (AMS) kommen, je nach Lust, Laune und Vorgaben von oben.


Diese Website "hocknstad"

Diese Seite (es ist ein Neustart der alten Version, die ich leider zu wenig verfolgt habe und die dann "eingeschlafen" ist), soll nicht unbedingt eine politische sein - ich glaube, dass das an anderen Orten im Internet schon genug behandelt worden ist und wird. Die Sache mit der Statistik-Bereinigung durch zugewiesene Kurse, deren Besuch ein Herausfallen aus der Arbeitslosen-Statistik bedeutet, ist ja sogar schon durch die Massenmedien allgemein bekannt.

Hier möchte ich mich eher auf eine Sammlung von Erfahrungen und denkbaren Möglichkeiten für alle konzentrieren, die keine geregelte bzw. bezahlte Erwerbs-Arbeit haben.


Zu meiner Person

Ich bin 32, männlich und ohne Kinder, komme aus Wien und habe zwar schon länger als technischer Angestellter und kürzer auch in anderen Bereichen gearbeitet, habe aber auch schon reichlich Erfahrungen mit dem AMS und auch den Kursen gesammelt, in welche man unter Androhung einer Geldleistungs-Einstellung geschickt wird.

Abmeldung vom AMS
Aktuelles, Diskussionen
Alternativen
Bewerbungen
Interessante Links
Kurse, Arbeitsprojekte
Lebenskünstler
Mindestsicherung
Umgang mit dem AMS
Unseriöse Firmen, MLM
WILLKOMMEN!
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren